PREIS ANFRAGEN

Mit * gekennzeichnete Felder sind Pflichtfelder.
  • BLACK FRIDAY %
  • BIS ZU 70%
Angebote in:
Angebote noch:

NUR HEUTE! NUR SOLANGE DER VORRAT REICHT!

Kunstvolle Handarbeit
30 Tage Rückgaberecht
Persönliche Beratung 09366 / 9823540

Kapitel 2: Biologische und Sexualwissenschaft von Freud

Im Januar 1919 kam ich zufällig durch einen Laufzettel, der zur Gründung einer sexuologischen Arbeitsgemeinschaft für Mediziner aufforderte, mit der Psychoanalyse in Kontakt. Ich nahm schließlich daran teil, beteiligte mich aber nicht an den Diskussionen, da das Thema als etwas Fremdes, Bizarres behandelt wurde. Bereits damals schrieb ich eine Notiz, dass die Sexualität der Mittelpunkt der inneren Geisteswelt und des gesamten sozialen Lebens ist. Ich las viel Literatur, besonders Freuds Werke waren ein großes geistiges Erlebnis für mich. Die Autoren vor ihm verstanden unter "Libido" lediglich das bewusste Verlangen nach sexuellen Handlungen. Freud meinte jedoch: Wir können den Trieb nicht wirklich fassen, sondern erleben nur seine Abkömmlinge: sexuelle Vorstellungen und Affekte. 

Der eigentliche Trieb ruht im biologischen Grunde des Organismus. Die meisten konnten diesen Gedanken nicht nachvollziehen. Mir erschien er einleuchtend. Der Trieb regiert und beherrscht uns und kann daher selbst nicht bewusst sein. So wie die Elektrizität nur durch ihre Energieäußerungen, dem Licht und dem elektrischen Schlag messbar wird, wird auch der Trieb erst durch die Affektäußerungen erkennbar. Die "Libido" stellt die Energie des Sexualtriebes dar. Damals wusste ich noch nicht, dass ich sechzehn Jahre später die Identität dieser bioelektrischen und sexuellen Energie nachweisen würde. 

Langsam setzte sich die Psychoanalyse gegenüber allen anderen Richtungen durch. Ich selbst begann meine ersten Analysen. Damals wurde das neurotische Einzelsymptom als Fremdkörper innerhalb eines gesunden psychischen Organismus betrachtet. Dagegen behauptete meine spätere Charakterlehre, dass es keine neurotischen Symptome ohne eine Erkrankung des Gesamtcharakters gibt. Es galt, die Libidotheorie biologisch-experimentell zu untermauern. Es eröffnete sich ein neuer Zugang zur Biogenese. In der Wissenschaft wechseln sich Ausarbeitung, Zurechtbiegung und Abbiegung, Neuschaffung und Kritik in einem langen, harten Weg ab. Ehrliche, wissenschaftliche Pionierarbeit ist der Führer des Lebens, alles andere bedeutet nur Lebensfeindlichkeit. 

Weiterlesen

Im Januar 1919 kam ich zufällig durch einen Laufzettel, der zur Gründung einer sexuologischen Arbeitsgemeinschaft für Mediziner aufforderte, mit der Psychoanalyse in Kontakt. Ich nahm schließlich... mehr erfahren »
Fenster schließen
Kapitel 2: Biologische und Sexualwissenschaft von Freud

Im Januar 1919 kam ich zufällig durch einen Laufzettel, der zur Gründung einer sexuologischen Arbeitsgemeinschaft für Mediziner aufforderte, mit der Psychoanalyse in Kontakt. Ich nahm schließlich daran teil, beteiligte mich aber nicht an den Diskussionen, da das Thema als etwas Fremdes, Bizarres behandelt wurde. Bereits damals schrieb ich eine Notiz, dass die Sexualität der Mittelpunkt der inneren Geisteswelt und des gesamten sozialen Lebens ist. Ich las viel Literatur, besonders Freuds Werke waren ein großes geistiges Erlebnis für mich. Die Autoren vor ihm verstanden unter "Libido" lediglich das bewusste Verlangen nach sexuellen Handlungen. Freud meinte jedoch: Wir können den Trieb nicht wirklich fassen, sondern erleben nur seine Abkömmlinge: sexuelle Vorstellungen und Affekte. 

Der eigentliche Trieb ruht im biologischen Grunde des Organismus. Die meisten konnten diesen Gedanken nicht nachvollziehen. Mir erschien er einleuchtend. Der Trieb regiert und beherrscht uns und kann daher selbst nicht bewusst sein. So wie die Elektrizität nur durch ihre Energieäußerungen, dem Licht und dem elektrischen Schlag messbar wird, wird auch der Trieb erst durch die Affektäußerungen erkennbar. Die "Libido" stellt die Energie des Sexualtriebes dar. Damals wusste ich noch nicht, dass ich sechzehn Jahre später die Identität dieser bioelektrischen und sexuellen Energie nachweisen würde. 

Langsam setzte sich die Psychoanalyse gegenüber allen anderen Richtungen durch. Ich selbst begann meine ersten Analysen. Damals wurde das neurotische Einzelsymptom als Fremdkörper innerhalb eines gesunden psychischen Organismus betrachtet. Dagegen behauptete meine spätere Charakterlehre, dass es keine neurotischen Symptome ohne eine Erkrankung des Gesamtcharakters gibt. Es galt, die Libidotheorie biologisch-experimentell zu untermauern. Es eröffnete sich ein neuer Zugang zur Biogenese. In der Wissenschaft wechseln sich Ausarbeitung, Zurechtbiegung und Abbiegung, Neuschaffung und Kritik in einem langen, harten Weg ab. Ehrliche, wissenschaftliche Pionierarbeit ist der Führer des Lebens, alles andere bedeutet nur Lebensfeindlichkeit. 

Weiterlesen

Für die Filterung wurden keine Ergebnisse gefunden!
Zuletzt angesehen